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Bad Sodens Problem aus elf Metern

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Von: Sascha Behnsen

Fernando Martinez Bizcocho von der SG Bad Soden
Die Art und Weise, wie Bad Sodens Fernando Martinez Bizcocho den Elfmeter in der Nachspielzeit ausführte, ärgerte Trainer Anton Römmich. © Charlie Rolff

Strafstoß-Drama auf dem Sander Acker: Die SG Bad Soden kriegt beim 1:1 drei Elfer, verschießt zwei davon, den letzten in der vierten Minute der Nachspielzeit und sieht in der Verbandsliga Nord so langsam ihre Felle davonschwimmen.

„Gut geschlafen habe ich nicht. Das nagt an einem. Man hinterfragt sich: Habe auch ich etwas verkehrt gemacht, habe ich falsch aufgestellt“, sagt Anton Römmich am Morgen danach. Bad Sodens Trainer rief seine Schützlinge unmittelbar im Anschluss an das Elfer-Drama zusammen. Tenor der Ansprache: Obwohl wir nach hinten endlich mal richtig gut gearbeitet haben, haben wir insgesamt als Mannschaft zu wenig investiert, um das Spiel zu gewinnen. Weder die schlimmen Platzverhältnisse noch der zweite verschossene Elfer können das entschuldigen. Sand musste auf dem gleichen Platz spielen, und Fernando einen Vorwurf zu machen, wäre unfair, er hat das ja nicht gerne gemacht.

Trainer Anton Römmich erwartet überzeugendere Elfmeter

Die Situation in der Nachspielzeit sei unübersichtlich gewesen, berichtet Römmich. Nachdem zuvor Daniele Fiorentino einen Strafstoß verschossen und einen weiteren verwandelt hatte, „bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass Kevin Demuth schießt, zumal er ja auch nach vorne geeilt ist. Dann hat aber Fernando geschossen, die Jungs werden das wohl unter sich ausgemacht haben.“

Lasch, unplatziert und dankbar für den Torhüter.

Sodens Trainer Anton Römmich zum Elfmeter in der Nachspielzeit

Dass Fernando Martinez Bizcocho zum dritten Elfer – alle herausgeholt von Lukas Ehlert – antrat, wurmte Römmich nicht, wie der Spanier schoss dann schon: „Wenn einer in so einer Situation, Unentschieden, Nachspielzeit, verschießt, dann erwarte ich, dass der Ball vielleicht volle Suppe am Pfosten vorbeirauscht oder haarscharf über die Latte streicht. Aber es war einfach nur ein schlecht geschossener Elfer, lasch, unplatziert, dankbar für den Torhüter.“ Fiorentinos Fehlschuss nach gut einer halben Stunde sei da von anderer Qualität gewesen: „Den hat der Torwart wirklich saustark pariert“, sagt Römmich und weiß: „In dieser Saison haben wir da anscheinend echte Probleme.“ Durch die beiden Fehlschüsse steht die SG Bad Soden heuer bereits bei vier vergebenen Strafstößen.

Einen dritten Elfmeter wollte Fiorentino wohl nicht schießen

Sodens Stammschütze sei ursprünglich Ex-Zweitligaprofi Christian Pospischil gewesen, doch der scheiterte ebenso schon einmal wie Torjäger Lukas Ehlert. Aktuell sei der in allen Belangen routinierte und abgezockte Mittelstürmer Daniele Fiorentino erster Mann an der Spritze, doch der traute sich in Sand offenbar nicht zu, ein drittes Mal in einem Spiel anzutreten. Weshalb auf der Sander Höhe aber nicht Demuth sondern Bizcocho sich den Ball schnappte, das vermochte gestern auch Römmich nicht zu sagen. „Ich weiß es nicht. Das muss ich noch klären.“

Schon am morgigen Mittwoch kann die SG Bad Soden sich im Titelrennen zurückmelden. Dann gastiert ab 18 Uhr der OSC Vellmar zum Verfolgerduell auf der Bornwiese. Beide sind zum Siegen verdammt, der Rückstand auf Spitzenreiter CSC Kassel darf nicht noch größer werden.

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